Theaterprojekt der Logopädie-Klasse 2024: „Jung, Pleite, Logopäde …“

Im September, es war die zweite Woche unserer Ausbildung, wurden wir mit der „frohen Botschaft“ der Realisierung eines zur Tradition gewordenen, jährlichen Projektes der neuen Logo-Klassen konfrontiert: Ein Theaterstück schreiben und aufführen. Dreizehn angehende Logopäden staunten nicht schlecht über das, was uns in der kommenden Zeit erwarten würde.

Wie alle Jahre zuvor wollten auch wir ein kreatives und unterhaltsames Theaterstück auf die Beine stellen, das Eindruck hinterlässt und die Tradition würdig fortsetzt. Nun machten wir uns an die Arbeit. Jeder in der Klasse ließ sich inspirieren und wir sammelten erst einmal Ideen. Nach einigen Überlegungen stand fest – wir widmen uns dem Thema „Mobbing“. Inspiriert von TV-Formaten wollten wir Alltagssituationen darstellen, die nach Höhen und Tiefen natürlich ein positives Ende finden sollten. Wir überlegten uns verschiedene Szenen und tüftelten daran, wie wir am besten logopädische Aspekte sowie das Thema Weihnachten mit einfließen lassen könnten. Eine große Herausforderung! Trends von aktuellen Tänzen, Gesangs- und Instrumentaleinlagen sowie realistische Kulissen sollten das ganze ausschmücken. Uns ist wichtig gewesen, dass wir im gesamten Prozess dieses Projekts auf wichtige Aspekte wie Teamarbeit und gesellschaftliche Themen eingehen, aber auch Spaß haben bei dieser besonderen Form des Unterrichts. Und was uns insbesondere gelungen ist: Unserer Stück ist in vielen Bereichen ziemlich realitätsnah!

Nachdem wir anfangs auf die Idee eines Theaterprojekts mit entgeisterten Gesichtern reagiert hatten, haben wir uns zusammengerauft. Sehr schnell sind wir als Klasse zusammengewachsen, es bildeten sich Freundschaften, wir lernten Hemmungen abzulegen und jeder ist über seinen Schatten gesprungen. Nach monatelanger, nervenaufreibender Arbeit konnten wir unsere Show in der Vorweihnachtswoche aufführen. Wir werden vielleicht keine außergewöhnlichen Tänzer oder Sänger, aber hoffentlich sehr gute Logopäden.

Wir wünschen allen ein frohes, neues Jahr 2025!

Selina Dambrowski und Tanja Sippel – Logo 9/24


Neben fachlichem und methodischem Wissen erfordert der Beruf des Logopäden auch soziale und persönliche Kompetenzen sowie eine grundsätzlich professionelle Haltung. Seit vielen Jahren ist das theaterpädagogische Projekt der Schüler und Schülerinnen des ersten Ausbildungsjahres der Berufsfachschule für Logopädie am bsw-Bildungszentrum Reichenbach nun schon eine feste Tradition. Die pädagogischen Ziele dieses „anderen“ Unterrichts in den Fächern Sprecherziehung und Stimmbildung sind dabei vielfältig: Teambildung, Kreativität, Übernahme von Verantwortung, Förderung des körperlichen und sprachlichen Ausdrucks, Überwindung von Hemmungen, Verbesserung der stimmlichen und artikulatorischen Fähigkeiten.

Therapeutisches Handeln ist stets auch geprägt von „Unvorhergesehenem“, der Notwendigkeit, das eigene Vorgehen zu reflektieren und erfordert ein hohes Maß an Souveränität. Somit bietet der gesamte Projektzeitraum auch vielfältige supervidierte Übungsmöglichkeiten für späteres therapeutisches Handeln.

Die Schülerinnen und Schüler haben kreativ und sehr selbstständig Ideen und Rahmenhandlung für „ihr Stück“ entwickelt und – begleitet von den Fachlehrern – bis zur Aufführungsreife umgesetzt. Dabei wurden mit dem Mittel der Überzeichnung verschiedenste Charaktere dargestellt und letztlich augenzwinkernd für ein Happyend gesorgt. Neben Gesang, Musik, Tanz und Schauspiel spielte das Medium Video dabei eine große Rolle.

Fazit: Es waren anstrengende Wochen, die die Klasse wachsen ließen. Es hat großen Spaß gemacht, zum mittlerweile 14. Mal das Theaterprojekt an unserer Berufsfachschule zu begleiten. Erfolgreiche Aufführungen, der verdiente Applaus und vielfältige Erfahrungen werden den Schülerinnen und Schülern der LOGO 9/24 hoffentlich lange in Erinnerung bleiben.

Uwe Schwarz, Fachleiter Logopädie

Schüler/innen der LOGO 9/24 beim Theaterprojekt
Schüler/innen der LOGO 9/24 beim Theaterprojekt